Anwesen der Sunster

Anwesen der Sunster

Das kleine Anwesen der Familie befindet sich am Randgebiet Londons. Durch die weiße Farbe und dem schlichten Vorgarten wirkt es unscheinbar und das ist auch beabsichtigt. Bedienstete gibt es hier kaum da sich die Familie selbst um die Instandhaltung des Hauses kümmert. Angestellt ist hier nur ein Küchenchef, ein Gärtner und ein Pastor, welcher sich um die anliegende kleine Kirche kümmert. Unter der Kirche befindet sich ein Geheimgang, den Clair nutzt um schnellstmöglich zum königlichen Schloss zukommen. Auch im großen Gebäude befinden sich diverse geheime Kammern und sogar ein Folterkeller. Dieser wird jedoch schon seit Jahrzehnten nicht mehr benutzt. Das ganze Gelände wird großzügig von einer großen Hecke umschlossen.

Thema: Re: Anwesen der Sunster So 12 Jan 2014, 11:48

1. Der Besuch

Arbeitszimmer

10 Uhr

Queen's Black Cat -Clair Sunster

Clair saß schon seit dem frühen Morgen an ihrem Schreibtisch, gebeugt über verschiedensten Formularen und Briefen. Sie war noch sehr jung aber schon immer auch sehr reif gewesen für ihr Alter. Schon immer half sie ihrem Onkel, welcher schon fast als ihr Opa durchgehen konnte, bei seinen Arbeiten und Aufgaben als Ältester der Familie. Clair war zwar jünger aber rein rechtlich sowieso das Familienoberhaupt und somit hielt sie es nur für logisch, dass sie auch ihren Teil dazu beisteuern musste. Seit sie nun ihre Deckung aufgegeben hatte und sich der Queen gegenüber wieder gezeigt hatte wurde ihre tägliche Arbeit deutlich länger. Formelle Briefe schreiben oder Berichte - All das war ebenfalls Teil der Aufgaben, die sie als 'Schwarze Katze' erfüllen musste. Unbedingt gern tat sie es nicht aber so etwas wie eine Abneigung gegen ihre Arbeit empfand sie auch nicht.
An diesem Tag jedoch waren die Papierberge schier unendlich, sodass sie sich schon sehr früh dran gesetzt hatte um bis zum Mittag wenigstens die Hälfte durch zuhaben. Es war eine ermüdente Arbeit aber trotzdem kam sie gut vorran. Mit einem stillen Seufzen entschloss sie etwa kurz vor zehn Uhr eine Pause einzulegen. Sie lehnte sich auf ihrem großzügigen Sessel zurück und atmet dann mehrere Male tief ein um sich zu entspannen wobei sie aufpassen musste, dass sie so mit geschlossenen Augen nicht etwa müde wurde.

Ein dumpfes Geräusch brach durch die Stille, die bis jetzt in dem verschwenderisch großen Raum geherrscht hatte. Es handelte sich um ein Klopfen, welches wohl meinte, dass jemand im Flur um Einlass bat. Die junge Adelige sah mit mäßigem Interesse von ihrer Arbeit auf und reusperte sich dann kurz befor sie sprach: „Ich bin am arbeiten also stört mich nicht sofern es nicht wichtig ist!“ In ihrer Stimme hörte man einen Anflug von leichtem Ärger, welcher wohl davon rührte, dass sie nicht gerne bei ihrer Arbeit gestört wurde. "Ich bin es." Es handelte sich bei der alten rauen Stimme eindeutig um ihren Onkel. Dass dies wahr war wurde im selben Moment durch das öffnen der Tür unterstrichen als ein Herr mittleren Alters den Raum betrat. "Ich würde nicht stören, wenn es nicht wichtig wäre. Es handelt sich nämlich um einen Besuch, der sich gerade brieflich angekündigt hat." Er konnte an dem Blick der Jüngen deutlich ablesen, dass sie diese Info nicht gerade als wichtig empfand. Sie wirkte auch gleichzeitig ungeduldig als würde sie gleich irgendetwas sagen wollen doch dazu ließ er ihr keine Zeit. "Die Dame hat wohl nicht den zeitlichen Weg der Post bis zu uns bedacht. Sie hatte sich heute zum Tee angekündigt, wollte aber einige Stunden vorher schon da sein um sich hier in einem der Gästezimmer erst einmal einzurichten und dann alles zu erkunden."
Man muss sich bei diesem szenario vor Augen führen, dass sich diese Unterhaltung im Achzehnten Jahrhundert abspielte. Es war und ist keine Seltenheit, dass sich Reisende oder Adelige bei anderen adelshäusern einnisten um dort einige Tage zurasten. Nicht umsonst haben die Sunster beispielsweise auch eine Kirche! Außerdem heißt es ja immer Adel verpflichtet und dies ist eine dieser Verpflichtungen, die Reichtum mit sich zieht. Auch Clair war dies bewusst aber besonders angenehm fand sie das trotzdem nicht. Nachdem sie die Worte ihres Vetters vernommen hatte neigte sie den Kopf und massierte sich dann kurz überlegend die Schläfen bis sie sich relativ mit der Sittuation angefreundet hatte. „Es ist mir unbegreiflich wie man es vorziehen kann bei jemand fremden zu nächtigen, wenn man doch seineigenes Haus und Arbeit hat. *seufz* Aber gut .. Ich werde hier noch einige Minuten arbeiten und mich dann fertig machen.“ Mit diesen Worten deutete sie auf die Tür was bedeutete, dass sie nun die wenige Zeit noch nutzen wollte. Und dies alleine. Ihr Onkel verstand das Zeichen natürlich sofort und mit einer tiefen Verbeugung verließ er lautlos den Raum, die Tür hinter sich schließend.
Nun war Clair wieder alleine oder egentlich war sie das ja gar nicht. Andrew weilte in Gedanken bei ihr und gab ihr ständig seelische Kraft, die sie vor allem jetzt sehr gut gebrachen konnte. Besuch. Als würde man nichts besseres zu tun haben.. !

Gast

[Sag nichts. Ich weiß ich bin zu spät >.< Schlag mich dafür bei der LBM, kay?]

Evelyn saß in ihrer Kutsche. Ungeduldig tippte sie mit den Fingern auf ihren Oberschenkeln herum. Sie sah dabei aus dem Fenster, gelangweilt. Es schien ihr wie eine Ewigkeit bis sie endlich ein Anwesen erblickte, was ihrer Würdig erschien. Neugierig hob sie den Kopf und streckte sich leicht. Ihre Hände ließ sie auf das weiche Samptpolzter fallen. Die Kutsche wurde langsamer als sie in das Gelände fuhr und so hatte die Blonde mehr Zeit um sich den schönen Garten anzuschauen. Nur nutzte sie das nicht wirklich. Sie saß wie auf heißen Kohlen. Voller Tatendrang hielt sie es in dem einengenden Käftig nicht mehr aus. Sie erhob sich von ihrem Sitz, machte die Tür auf und glitt dann aus der Kabine. Sanft, anmutig, engelsgleich glitt sie auf den Boden. Es interessierte sie herzlich wenig ob sie dabei jemand gesehen hatte. Schnellen Schrittes ging sie direkt auf den Eingang zu ohne sich um ihren Kutscher zu kümmern, der sie verwirrt anstarrte als er die Kutsche zum stehen gebracht hatte. Er wusste nicht, dass Eve ein Engel war und das war auch gut so. Er wunderte sich zwar noch mächtig aber da sein Gast schon im Haus verschwunden war konnte er auch nicht weiter nachfragen oder anders der Sache nach gehen.
Großer Eingangssaal, das musste man den hier lebenden lassen. Trotzdem wunderte sich Evelyn wo die Bediensteten waren. Im Garten war schon keiner und hier lümmelte auch niemand rum. "Ausgeflogen?" Ihre Stimme klang wie ein melodisches Singsang aber mit unmut. Sie wirkte enttäuscht aber so schnell wollte sie auch nicht aufgeben. Und dann - Schritte! Ein Lebenszeichen. "Hallooo?" Sie drehte sich nach allen Seiten, zupfte dann am Ausschnitt ihres Kleides und sah sich dann noch einmal gründlich um. In voller Erwartung hielt sie die Luft an.

[Gute Vorlage? xD Viel Spaß ^^]